Historische
Röhrentester werden zu Phantasie-Preisen im Internet
gehandelt.
Bei Preisen von über 800.-Euro kann man schon über
einen
Selbstbau nachdenken. Mehr Geräte wird es zukünftig
auch
nicht geben, deshalb ist von steigenden Preisen auszugehen. Die historischen Tester sind bis auf wenige Ausnahmen Emissionstester. D.h. die Röhre wird nur so ungefähr auf ihre Funktionsfähigkeit getestet. Wenn ich aber schon ein Meßgerät selbst baue soll es auch in der Lage sein eine Röhre richtig zu messen. Was braucht man nun dazu: - Netzteil -Ug1 - Netzteil Ug2 - Netzteil Ua - Netzteil Heizung - Netzteil Meßgeräte - 2 Digitalmeßgeräte (Hochspannungsfest) - Testfassungen - Umschaltplatine Eine lange Liste, die zeigt wie komplex das Projekt ist. Deshalb an dieser Stelle ein Hinweis: Das ganze ist nur realisierbar für Nachbauer mit sehr viel Elektronik Erfahrung. Auch sind die Spannungen sehr hoch und lebensgefährlich. Deshalb immer alle Sicherheitsvorschriften beachten. Das Netzteil In der Version 2 des Tester verwendete ich mehrere Platinen zur Erzeugung der benötigten Meßspannungen, dass machte die Verdrahtung und den mechanischen Aufbau sehr kompliziert. In der jetzigen Version gibt es nur noch eine Platine auf der alle Spannungen erzeugt werden, das macht den Nachbau des Testers bedeutend unkomplizierter. Extern müssen nur noch die beiden Meßgeräte, die Potis, der Trafo und die Schalter angeschloßen werden. Bei dem Trafo handelt es sich um einen Ringkerntrafo der alle benötigten Spannungen bereit stellt. Um einen Spezialtrafo zu vermeiden, wird die Heizspannung mit einem Längsregler erzeugt. Dies bedeutet das die Röhren mit Gleichspannung geheizt werden was aber keinen negativen Einfluß auf das Meßergebnis hat. Die beiden kleinen Print Trafo auf der Netzteilplatine, dienen zur Erzeugung der Versorgungsspannung der Meßgeräte und der Erzeugung der negativen G1 Spannung. Um diese bis auf 0V herunterzuregeln musste ich einen Trafo mit zwei getrennten Wicklungen verwenden. Die Meßgeräte In der neuen Version des Testers kommen keine selbstgebauten Meßgeräte mehr zum Einsatz. Ich bin bei der Firma Peaktech fündig geworden. Das Modell LD235 ist für die Meßspannungen robust genug und fand deswegen Verwendung. Wichtig ist die Meßgeräte mit galvanisch getrennen Versorgungsspannungen zu betreiben. Diese beiden Spannungen werden auf der Netzteil Platine erzeugt. Die Umschaltplatine Unterschiedliche Röhren haben unterschiedliche Sockelbeschaltungen. Über ein Bus-System kann an jeden Pin der Testfassung die Prüfspannungen angelegt werden. Hierzu benötigt man das Datenblatt der Röhre mit der Pinbelegung. Die Platine verfügt über eine Oktal-Fassung, eine Noval-Fassung und einen 9 poligen Anschluß für die Anbindung weiterer Fassungen. Die beiden oberen (roten) Schalter sind zur Umschaltung der angezeigten Meßwerte. Der mechanische Aufbau Für den Aufbau habe ich mich für einen Baumarkt Alu-Koffer entschieden. Der war groß genug für alle Komponenten. Das Deckblech ist eine pulverbeschichtete 2mm Aluplatte. Auf ihr werden alle Komponenten, bis auf den Ringkern Trafo montiert. Das macht den Aufbau einfacher und besser zu verdrahten. Im Boden des Koffers befindet sich nur noch der Ringkerntrafo und die 230V Zuleitung. Die Bedienung Wie benutzt man den Tester nun? 1.Schritt Tester ausschalten und gemäss des Datenblattes der Röhre über die 9 Drehschalter die richtigen Spannungen anlegen. Ein paar Beispiele für gängige Röhren Typen:
2.Schritt Am ausgeschalteten Tester alle Spannungsregler auf Linksanschlag drehen. Tester einschalten. Dann in folgender Reihenfolge die laut Datenblatt richtigen Referenzspannungen einstellen: - Heizspannung einstellen - Ug2 einstellen, wenn benötigt für die Röhre - Ua einstellen Jetzt kann die Heizung der Röhre eingeschaltet werden. Heizstrom und Spannung kontrollieren mit dem Meßgerät. Mit dem Regler für die -Ug1 Spannung kann jetzt die Kennlinie der Röhre "abgefahren" werden. Sollte die Röhre defekt sein wird sich da wenig bewegen und Ia gegen Null bleiben. Wie beurteilt man nun die Meßergebnisse? Referenz sind die Werte aus dem Datenblatt: Die Werte im Datenblatt werden zu >=100% erreicht = gut Die Werte im Datenblatt werden zu >= 70% erreicht = brauchbar> Die Werte im Datenblatt werden zu >= 60% erreicht = unterste Grenze Weniger als 60% ist Schrott. Wie schon oben erwähnt das ist kein Anfängerprojekt. Man muss über eine gut ausgestattete Werkstatt verfügen ansonsten scheitert man. Unter diesem Link befindet sich ein Warenkorb für den Tester: https://www.reichelt.de/my/1550640 |