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Gegentaktverstärker mit EL8 und EF6


 
Eingangsempfindlichkeit 770mV
Schaltungsprinzip Gegentakt
Ausgangsleistung max. 4Watt
Frequenzgang  90Hz - 21kHz -3dB
Ausgangsimpedanz 2, 4 oder 8 Ohm
Klirrfaktor < 1% bei 2,5W / >9% bei 4W

Die El8 ist eine faszinierende Röhre, je mehr ich mit dieser Röhre arbeite desdo mehr macht sie mir Spaß.
Einen Gegentaktverstärker mit dieser Röhre zu bauen reizte mich schon seit längerem, aber es war kein AÜ für den hohen Raa von 16k Ohm auf zu treiben. Die üblich verdächtigen Trafowickler winkten alle ab und wollten sich mit der zugegben aufwendigen Arbeit nicht beschäftigen.
Mit Hilfe von Dirk Munzinger von TubeTown kam ich an zwei  Hammond 125 H Gegentakttransformatoren die annähernd den richtigen Raa hatten. Hammond liefert eine Tabelle mit die dabei hilft den AÜ richtig zu beschalten. Dies gibt auch die Möglichkeit mit unterschiedlichen
Raa zu experimentieren, dazu später mehr.
Das nächste Problem waren die Röhrendaten, es gibt keine Kennlinien für die EL8 im Gegentaktbetrieb. Da war also experimentieren angesagt um das Optimum zu bestimmen. Vorallem die Gegenkopplung und die Kathodenwiderstände der EL8 waren "unbekannte Wesen".

Die  Vorstufe

Jede Endstufe benötigt einen Vorverstärker.  Dieser VV wurde stilgerecht mit der passenden "Schwesterröhre" EF6 im Pentodenbetrieb ausgeführt. Die EF6 machte ziemlichen Stress was Brumm und die Stabilität der Ug2 Spannung anbetraf. Der endscheidende Hinweis zu Lösung des Brummproblems fand sich in einer Fachzeitung aus den 40er. Dort hies es: "Wird die Kathode der EF6 nicht direkt an Masse angeschloßen, so muss der Schirm (rote Schoppung) der Röhre direkt mit der Kathode verbunden werden. Ein Anschluß des Schirmes an Masse, wenn ein Kathoden Widerstand eingesetzt wird, führt unweigerlich zu kräftigem  Heizungsbrumm". Diese Regel gilt auch für die Klarglasvarianten der EF6. Die zweite Baustelle war die Ug2 Spannung. Sie liegt mit 100V weit unter der Anodenspannung, muss aber mit +-5V genau sein ansonsten wird der Klirrfaktor der Vorstufe enorm ungünstig. Versuche sie mit einer Zenerdiode zu stabilisieren brachten zwar eine stabile Spannung aber zusätzliches Rauschen. Die jetzt gefundene RC Kombination stellt das experimentel ermittelte Optimum dar. Die Gegenkopplung setzt direkt an der Kathodenwiderstand Kombination an. Sie ist sehr Niederohmig was aber kein Problem darstellt bei der großen Verstärkung der Vorstufe.

Der Phasendreher

Der eingesetzte Kathodynphasendreher war die optimale Schaltungsart für die EF6. Wenig Aufwand und eine ausgezeichnet Stabilität der beiden phasenverschobenen Signale . Die 180° Phasendrehung bleiben von ca. 20Hz bis 25kHz stabil. Dies bedeutet kein zusätzlicher Klirr durch den Phasendreher.

Die Endstufe

Die Endstufe mit den beiden EL8 und dem Hammond AÜ war die nächste Baustelle. Für die EL8 gibt es keine Daten für den Gegentaktbetrieb. Also wurde experimentiert und mit 470 Ohm Kathodenwiderstand und einem Raa von 16k war das Leistungs und Klang Optimum erreicht. Unterhalb des Schaltbildes habe ich eine Tabelle mit den möglichen Impedanzen des AÜ angehängt

Das Netzteil

Das Netzteil stellt keine Besonderheit da. Beispiele hierfür gibt zahlreiche auf meiner Webseite.

Der Aufbau

Die Topffassungen der Aussenkontaktröhren verhinderten einen Platinenaufbau und zwangen zu einem freiverdrahteten Aufbau. Es ist dringend zu empfehlen mit der Heizungsverdrahtung zu beginnen, nachdem die Röhrenfassungen in ihre 35mm Löcher gesetzt wurden. Wenn die Bauteile eingebaut sind ist das nicht mehr sauber hin zu bekommen. An jeder Röhre befindet sich ein Massepunkt (Dreistern) der direkt mit dem Chassis verbunden ist. Dies ergibt eine optimale Erdung für jeden Schaltungsabschnitt.

Viel Spass beim nachbauen.
Hans Borngräber


Chassis Rohbau





Die Verdrahtung des ersten Kanals

Probelauf des ersten Kanals

Kanal 2 ist fertig und bestückt mit Röhren

Rückansicht des fertigen Gerätes