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Infrarot Fernbedienung für Revox A77

Die Revox A77 ist eine legendäre Bandmaschine die erstmalig Ende der 1960er in Deutschland auf den Markt kam. Ihre Konstrukteure haben die Maschine dermaßen robust gebaut das sie heute noch nach über 50 Jahren funktioniert. Gute Pflege vorausgesetzt. Meine Maschine ist A77/MKIV von 1975. Dank regelmäßiger Wartungen funktioniert sie heute noch.
Die Konstrukteure der Revox A77 haben die Maschine von Anfang an mit einer Fernbedienungsmöglichkeit ausgestattet. Die Fernbedienung bestand aus einer Kabelgebundenen Schaltbox im Stile der damaligen Zeiten. Der Anschluß der Fernbedienung erfolgte über eine Buchse auf der Rückseite  der Maschine. In ihr befindet sich ein Stecker, der liegt allen A77 bei, denn ohne diesen Stecker würde die Maschine nicht funktionieren und ständig auf Stop stehen. Bei dem Stecker handelt es sich um einen Hirschmann WIST10 Stecker der heute nur schwer beschaffbar ist. Da er aber jeder Maschine mitgegeben wurde können wir ihn nutzen um eine eigene Fernbedienung anzuschließen.
Revox hat selbst Infrarot Empfänger für die A77 geliefert nur sind die heute extrem teuer. Deshalb lohnt ein Eigenbau.
Als Fernbedienung kommt eine Standard Universalfernbedienung zum Einsatz die auf Philips RC5 Code eingestellt ist. Das können alle Fernbedienungen heute. An der Maschine selbst befindet sich der selbst gebaute Empfänger der über die zuvor beschriebene Buchse angeschloßen wird.

Stromversorgung
An Pin 7+8 des WIST10 Stecker liegen 27V an. Diese Spannung ist für die Dia-Steuereinheit vorgesehen und darf mit 150mA belastet werden. Das reicht massig aus um unseren eigenen Empfänger zu versorgen. Wir brauchen 5V mit maximal 30mA. Die werden mittels eines Schaltreglers aus den 27V gewonnen. Der Schaltregler muß sein denn ein Längsregler á la 7805 würde hier zuviel Leistung verbraten und sehr warm werden.

Fernbedienungs-Schnittstelle an der A77
Die Konstrukteure der A77 haben sich einer Relaislogik bedient. Die wie in den 1960er üblich fast ohne Halbleiter auskommt. Deshalb habe ich auch auf Halbleiter verzichtet und steuere die Maschine mit Relais an. Bei den Relais handelt es sich um einen Typ der für den direkten Anschluß an einen µProzessor vorgesehen sind. Die Beschaltung der Relaiskontakte entspricht zu 100% der Beschaltung der Original Fernbedienung incl. der Verzögerungsschaltung für den Aufnahme Schutz. Zwischen A77 und Infrarotempfänger befindet ein selbst hergestelltes Kabel das auf der einen Seite den Original WIST10 Stecker hat und auf der Empfängerseite einen SUB-D 15 polige Buchse.

Die µProzessor Steuerung
Bei dem µProzessor handelt es sich um einen ATTiny 861 von Atmel der mit BASCOM programmiert wurde. Die Software in dem Prozessor übersetzt die von der Infrarot-Fernbedienung kommenden Befehle in entsprechende "Tastendrücke" auf der A77 Seite. Hierbei wird die gleiche Schaltlogik wie bei der Original Fernbedienung genutzt. Mit einer Ausnahme die A77 hat einen Konstruktionbedingten Fehler. Läßt man das Band mit hoher Geschwindigkeit spulen und drückt die Play Taste dann gibt es Bandsalat weil die Relaislogik nicht wartet bis das Band ausgelaufen ist und steht bevor der Wiedergabe Modus eingeschaltet wird. Die Software berücksichtigt diese Tatsache und  verzögert das einschalten des Wiedergabe Modus wenn zuvor gespult wurde. Es wird 6 Sekunden gewartet. Das reicht bei einer korrekt eingestellten Bandbremse aus um den Stillstand abzuwarten. Normalerweise steht die Maschine nach 3 Sekunden still.
Als Infrarot-Empfänger kommt ein Standard Bauteil zum Einsatz mit einer Träger-Frequenz von 36kHz. Das ist bedeutend Störsicherer als die Original Schaltung von Revox mit ITT Zeittaktung.

Den ersten Software Test habe ich in einem kleinen Video dokumentiert.

Viel Spass beim nachbauen.
Hans Borngräber



Erste Testplatine zur Softwareerstellung




Finale Platine im Aufbau




Gehäusebau
Die ersten Teile von der CNC-Fräse


Das Innenleben


Frontseite


Rückseite


Das Anschlußkabel Belegung siehe Schaltbild